Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll.
Ich bin mit 15 in eine wohngruppe gekommen. Nach langem hin und her und viel umziehen bin ich dann in meiner jetzigen wohngruppe gelandet.
Das war soweit auch ganz okay, zumindest die letzten zwei Jahre. Seitdem aber ein paar Mitbewohner ausgezogen sind, vor einigen Monaten, ist das hier die Hölle für mich.
Ich fühle mich nicht wohl, dementsprechend verhalte ich mich auch sehr unfair gegenüber meinen Mitbewohnern und Betreuern.
Ich wurde wegen meinem Verhalten zwei Wochen nach Hause geschickt. Nun sind diese zwei Wochen um und ich bin wieder hier.
Nach den ganzen Gesprächen sind wir nun so verblieben dass ich erstenmal hierbleibe bis ein betreutes jugendwohnen für mich gefunden wurde.
Das wird aber ewig dauern und ich bin hier echt am durchdrehen. Ich bin noch nicht lange wieder da und ich könnte jetzt schon schreien.
Was soll ich bloß machen?
Hi,
ja, das Alleinsein ist ungewohnt, doch mit Erziehungsbeistandschaft, Mitarbeiterin Jugendamt, Therapeut und hoffentlich guten Freunden und uns hier sollte es zu schaffen sein.
Für die Vertretung wünsche ich dir eine positive Erfahrung.
Gern darfst du hier Erfahrungen, Gefühle und auch Fragen teilen, kann manchmal schon gut tun.
Ich wünsche dir einen schönen Abend.
bke-Claudia
Hallo noch mal,
eine eigene Wohnung ist sicher eine Herausforderung, aber das Jugendamt kann und wird dich auch dann mit einigen Stunden betreuen.
Aber klar, da darfst du aufgeregt sein.
Viel Glück erst einmal für die nächsten Schritte.
bke-Claudia
Dankeschön.
Ich weiß dass das nicht optimal ist... Aber ich denke mit dem Haushalt und so werde ich weniger Probleme haben, nur eben das alleine sein.
Mein Therapeut hat mich aber auch in der Entscheidung bestärkt, und nocheinmal klar gestellt dass er mich unterstützen wird.
Außerdem möchte eine Betreuerin von mir dann auch den erziehungs Hilfe Beistand übernehmen. Wenigstens hab ich da dann schon jemanden den ich kenne, glaube das ist ganz gut so.
Ein weiteres Problem was ich jetzt Noch sehe, meine JA Mitarbeiterin ist für 2 Monate weg. Ich weiß nicht wie die Vertretung ist, hab leider viel schlechte Erfahrungen gemacht.
Aber trotz alldem bin ich froh das die Lösung jetzt angestrebt wird.
Leider kann ich nicht viel von meinen Eltern erwarten. Es ist immer dasselbe, große Hoffnungen machen aber dann nen Rückzieher hinlegen. Ich hab echt keine Lust mehr drauf.
Ich weiß garnicht warum ich das alles schreibe. Das ist ja jetzt nichts konkretes wo man mir direkt helfen könnte, aber ich möchte das irgendwie mit jemandem teilen.
Hallo noch mal,
eine eigene Wohnung ist sicher eine Herausforderung, aber das Jugendamt kann und wird dich auch dann mit einigen Stunden betreuen.
Aber klar, da darfst du aufgeregt sein.
Viel Glück erst einmal für die nächsten Schritte.
bke-Claudia
Hi Paddy,
gibt es denn schon neue Aussichten für dich?
bke-Claudia
Heyy,
die Situation in meiner Gruppe hat sich etwas entspannt. Ein Mitbewohner von mir hat mist gebaut, dementsprechend stehe ich jetzt nicht mehr im negativen Rampenlicht.
Ich habe am Montag einen Termin beim jobcenter. Das Ziel ist es einen Antrag zu stellen, sodass ich mir von denen und dem Jugendamt eine eigene Wohnung (also die Miete) zahlen lasse.
Ich bin echt nervös wegen dem Gespräch, und auch vor dem alleine wohnen (was ja dann irgendwann bald passieren wird).
Alle BJWs sind voll, und meine Betreuer und ich sind uns einig das zeitnah eine Lösung her muss.
Hallo Paddy,
oh, das sind gute Neuigkeiten. Ich drücke dir sehr die Daumen, dass bald etwas in Bewegung kommt.
Sich fehl am Platz, oder einfach nicht wohl zu fühlen, ist echt belastend. Wenn dann drum herum auch noch der Ausgleich (wie für dich die Schule) wegfällt, wirds echt heftig. Da tut ein Lichtblick sicher gut.
Viele Grüße,
bke-Ina
Ich habe ein update:
Mein Therapeut wird jetzt nochmal mit meinem Jugendamt telefonieren, er hofft das er irgendwas in Gang setzen kann.
Ich bin froh das er sich so sehr darum bemüht.
Hi Paddy,
ich möchte dir zu dem tollen Schulabschluss gratulieren, aber auch zu dem großen Erfolg bei dem Musikwettbewerb.
Welches Instrument spielst du denn?
Gab es denn auch die Aufforderung an die Gruppe zu sagen, was sie als deine Stärke erleben, was sie an dir mögen. So wie du das schreibst, ist das einfach unfair und einseitig.
Offensichtlich bist du schon sehr selbständig und da stellt sich die Frage, wie lange ist denn dein Aufenthalt in der Wohngruppe geplant? Soll es danach in eine eigene Wohnung gehen?
Ja, klingt als wärst du der Wohngruppe entwachsen.
bke-Claudia
Dankeschön :)
Ich hab mich echt auch rein gehängt. Hab Monate lang nur gelernt, anderen Nachhilfe gegeben die mich gefragt haben und und und.
Ich spiele querflöte, seit 11 Jahren jetzt. Sonderlich gut bin ich nicht, ist ja aber auch egal bei einer querflöte, uns hört man sowieso nur selten.
Nein, also bei dem Gespräch ging es wirklich nur darum wie sehr ich die anderen "fertig gemacht" habe.
Es war schon länger in planung das ich in ein jugendwohnen ziehe. Eigentlich wurde mir versprochen das ich letzten Sommer schon in ein jugendwohnen ziehen könnte. Pustekuchen. Die Gruppe dafür ist immer noch nicht offen und wird auch nicht in naher Zukunft eröffnet. Das versprechen finde ich ziemlich unfair.
Und da ist eben der Knackpunkt, ich drehe in meiner Gruppe durch, kann aber auch nirgends anderst hin. Nichtmal mehr schule habe ich jetzt, das war immer meine Zuflucht.
Ich kann eben auch gar nichts machen, alle jugendwohn Gruppen sind voll und ich hab keine Chance in irgend eine früh genug zu kommen.
Hi Paddy,
ich möchte dir zu dem tollen Schulabschluss gratulieren, aber auch zu dem großen Erfolg bei dem Musikwettbewerb.
Welches Instrument spielst du denn?
Gab es denn auch die Aufforderung an die Gruppe zu sagen, was sie als deine Stärke erleben, was sie an dir mögen. So wie du das schreibst, ist das einfach unfair und einseitig.
Offensichtlich bist du schon sehr selbständig und da stellt sich die Frage, wie lange ist denn dein Aufenthalt in der Wohngruppe geplant? Soll es danach in eine eigene Wohnung gehen?
Ja, klingt als wärst du der Wohngruppe entwachsen.
bke-Claudia
Hi,
das hört sich wirklich ziemlich frustrierend an, was du schreibst: "Jeder hat mir nur an den Kopf geworfen wie gut es tat das ich nicht da war. Das tat echt total weh." Gleichzeitig scheinst du dich und deine Muster ja wirklich gut zu kennen! Das ist auf jeden Fall eine wertvolle Kompetenz, um die Situation in eine gute Richtung zu verändern. Respekt👍!
Gut, dass du bald einen Termin bei deinem Therapeuten hast. Finde es beeindruckend, wie aktiv du dran bist, Unterstützung suchst und diese auch annehmen kannst. Es wäre schön, wenn du mit deinem Therapeuten Ideen entwickeln und vielleicht Inspirationen für die Gespräche in der WG bekommen könntest. Sag mal, wenn du von Gesprächen in deiner Gruppe schreibst, geht es da eher um die Betreuer*innen oder um die Mitbewohner*innen?
Aktuell möglichst viel außerhalb der WG zu sein, ist vermutlich nicht schlecht und könnte allen Beteiligten etwas Zeit zum Durchatmen ermöglichen. Zeitweise Distanz kann sehr heilsam sein. Aber jetzt hast du mich natürlich neugierig gemacht😇. Orchester..., das hört sich gut an. Streich- oder Blasinstrument?
Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du es genossen, raus aus deiner WG zu sein und dich gleichzeitig in einer anderen Gruppe wohlgefühlt?
Genug gefragt und viele Grüße,
bke-Lorenz
Ich hab mit meinen Betreuern und meinen Mitbewohnern reden müssen.
Das Betreuer Gespräch war auch nicht wirklich schön, aber erträglich.
Danach hat eine Betreuerin von mir jeden meiner Mitbewohner einzeln zu einem Gespräch mit ihr und mir gebeten. Dort konnte jeder sagen wie es sich angefühlt hat, die 2 Wochen ohne mich, und was sie an mir stört. Ich saß da und musste einfach zu jedem Punkt sagen: ja ich ändere das.
Meine Betreuerin glaubt, denke ich, dass die Gespräche gut für die Gruppe waren. Das eigentlich was bei mir da aber raus gekommen ist, ist die totale Panik einen Fehltritt zu machen.
Ich spiele in einem Blasinstrumente Orchester. Anfangs habe ich mich dort nicht wirklich wohl gefühlt, habe auch vertuscht das ich in einer Wohngruppe lebe. Aber seit Zürich kenne ich die Leute besser, und sie mich auch. Ich freue mich nun wirklich auch auf die Proben.
Ich hab es sehr genossen nicht in der Gruppe zu sein. Es hat sich so befreiend angefühlt.
Ich will ja selbstständig sein, und ich denke auch dass ich das hinbekommen würde. Ich lerne selbständig, ich kann einkaufen, ich manage meine Termine schon komplett alleine, ich kann putzen und ich kann kochen.
Und dadurch das ich das alles schon kann pass ich so nicht mehr wirklich in das Konzept meiner wohngruppe.
Hi,
das hört sich wirklich ziemlich frustrierend an, was du schreibst: "Jeder hat mir nur an den Kopf geworfen wie gut es tat das ich nicht da war. Das tat echt total weh." Gleichzeitig scheinst du dich und deine Muster ja wirklich gut zu kennen! Das ist auf jeden Fall eine wertvolle Kompetenz, um die Situation in eine gute Richtung zu verändern. Respekt👍!
Gut, dass du bald einen Termin bei deinem Therapeuten hast. Finde es beeindruckend, wie aktiv du dran bist, Unterstützung suchst und diese auch annehmen kannst. Es wäre schön, wenn du mit deinem Therapeuten Ideen entwickeln und vielleicht Inspirationen für die Gespräche in der WG bekommen könntest. Sag mal, wenn du von Gesprächen in deiner Gruppe schreibst, geht es da eher um die Betreuer*innen oder um die Mitbewohner*innen?
Aktuell möglichst viel außerhalb der WG zu sein, ist vermutlich nicht schlecht und könnte allen Beteiligten etwas Zeit zum Durchatmen ermöglichen. Zeitweise Distanz kann sehr heilsam sein. Aber jetzt hast du mich natürlich neugierig gemacht😇. Orchester..., das hört sich gut an. Streich- oder Blasinstrument?
Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du es genossen, raus aus deiner WG zu sein und dich gleichzeitig in einer anderen Gruppe wohlgefühlt?
Genug gefragt und viele Grüße,
bke-Lorenz
Hallo Paddy,
du hast in der Vergangenheit immer wieder Verantwortung in deiner Wohngruppe übernommen, die eigentlich nicht deine gewesen wäre. Und aus verschiedenen Gründen hat es sich nun so eingespielt, dass viel Rücksicht auf dich und deine Verhaltensweisen genommen wird. Das hat positive Seiten, aber wenn ich dich richtig verstehe eben auch die negative Folge, dass es dir schwer fällt, dich zu regulieren und du wenig Hilfe dazu von außen bekommst. Und trotzdem scheint es ja Konsequenzen für dein Handeln zu geben, schließlich warst du gerade 2 Wochen nicht in der WG. Das klingt nach einer komplexen und schwierigen Situation.
Du schreibst, dass es auch mehrere Gespräche gegeben hat. Wie geht es dir denn jeweils damit? Kannst du zum Ausdruck bringen, wie es dir geht und was (zumindest teilweise) Ursachen für dein Verhalten sind. Und hast du dein Eindruck, deine Gegenüber verstehen dich? Gibt es Lösungsvorschläge, die ihr zusammen erarbeitet habt, bzw. was ist der Plan, wie es weiter gehen soll, bis du in ein betreutes Wohnen wechseln kannst?
Herzlichen Glückwunsch zu deinem (richtig gut) bestandenen Realschulabschluss! Auch wenn du dich gerade nicht richtig darüber freuen kannst, hoffe ich, dass du sehen kannst, was für eine Leistung du da erbracht hast (vielleicht ist es für dich einfacher, dir nochmal bewusst zu machen, wie viel du investiert hast an Zeit, Aufwand, etc. und das zu würdigen, anstatt dich "nur" über das Resultat zu freuen).
Deinen Wunsch in einer "richtigen" Familie zu leben finde ich sehr nach nachvollziehbar und kann mir gut vorstellen, dass die 2 Wochen einiges in Bewegung gebracht haben.
Viele Grüße,
bke-Ina
Mir geht es nicht sonderlich gut mit den Gesprächen. Jeder hat mir nur an den Kopf geworfen wie gut es tat das ich nicht da war. Das tat echt total weh.
Ich weiß garnicht wir sich das so eingespielt hat. Ich muss dazu aber sagen das ich gerne Dinge kontrolliere. Das soll sich garnicht negativ anhören, durch meine Vergangenheit habe ich einfach ein riesen Bedürfnis nach Sicherheit. Und ich glaube das diese Sicherheit eben nicht mehr da war als wir so extremen Betreuer Mangel hatten. Also hab ich versucht das irgendwie zu übernehmen.
Es gibt nicht wirklich einen Plan wie es jetzt weiter gehen soll. Ich bin wieder hier aber es geht mir überhaupt nicht gut. Ich hab jetzt auch meinen Therapeuten gefragt ob wir noch einen früheren Termin finden (was wir auch getan haben, hab jetzt am Donnerstag einen). Ich hoffe er kann helfen schnell nach eine Lösung zu suchen.
Ich schau momentan das ich so viel außerhalb der Gruppe bin wie es geht, aber momentan weine ich nur noch wenn ich dann mal da bin.
Ich war jetzt auch 4 Tage in Zürich mit meinem Orchester. Dort haben wir am Welt Jugend Musik Festival teilgenommen und sind Vize - Weltmeister geworden.
Ich hab aber die Zeit extrem genossen, raus aus der Gruppe zu sein.
Mein Wunsch zu meiner Familie zurück zu kommen ist groß. Realistisch gesehen nicht umsetzbar, aber ich wünsche es mir so sehr... Ich weiß nicht ob das überhaupt Sinn macht. Nach allem was war.
Hi Paddy,
habe mir gerade dein Thread seit meinem letzten Dienst durchgelesen. Auch von mir noch einen großen Glückwunsch zu deinem Mega-Abschluss! Krass gut🌞! Hoffe mal, deine Situation ist im Moment einigermaßen erträglich!
Viele Grüße schickt dir
bke-Lorenz
Hallo Paddy,
du hast in der Vergangenheit immer wieder Verantwortung in deiner Wohngruppe übernommen, die eigentlich nicht deine gewesen wäre. Und aus verschiedenen Gründen hat es sich nun so eingespielt, dass viel Rücksicht auf dich und deine Verhaltensweisen genommen wird. Das hat positive Seiten, aber wenn ich dich richtig verstehe eben auch die negative Folge, dass es dir schwer fällt, dich zu regulieren und du wenig Hilfe dazu von außen bekommst. Und trotzdem scheint es ja Konsequenzen für dein Handeln zu geben, schließlich warst du gerade 2 Wochen nicht in der WG. Das klingt nach einer komplexen und schwierigen Situation.
Du schreibst, dass es auch mehrere Gespräche gegeben hat. Wie geht es dir denn jeweils damit? Kannst du zum Ausdruck bringen, wie es dir geht und was (zumindest teilweise) Ursachen für dein Verhalten sind. Und hast du dein Eindruck, deine Gegenüber verstehen dich? Gibt es Lösungsvorschläge, die ihr zusammen erarbeitet habt, bzw. was ist der Plan, wie es weiter gehen soll, bis du in ein betreutes Wohnen wechseln kannst?
Herzlichen Glückwunsch zu deinem (richtig gut) bestandenen Realschulabschluss! Auch wenn du dich gerade nicht richtig darüber freuen kannst, hoffe ich, dass du sehen kannst, was für eine Leistung du da erbracht hast (vielleicht ist es für dich einfacher, dir nochmal bewusst zu machen, wie viel du investiert hast an Zeit, Aufwand, etc. und das zu würdigen, anstatt dich "nur" über das Resultat zu freuen).
Deinen Wunsch in einer "richtigen" Familie zu leben finde ich sehr nach nachvollziehbar und kann mir gut vorstellen, dass die 2 Wochen einiges in Bewegung gebracht haben.
Viele Grüße,
bke-Ina
Hi Paddy,
schön, dass du so offen bist und auch das Positive benennst, auch wenn's vielleicht viel verlangt ist in deiner schwierigen Situation gerade👍! Sich erdrückt fühlen ein sehr unangenehmes Gefühl. Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du unter den Bewohnern und Bewohnerinnen eine Art Chef-Rolle, obwohl du das eigentlich gar nicht möchstest bzw. beabsichtigst. Wie kann ich mir das im Alltag in der Wohngruppe vorstellen? Was machst du, damit alle wie auf Eierschalen um dich herum gehen?
Prüfungen hinter dich gebracht 😀- alles fertig, worin wurdest du geprüft, Schulabschluss, Ausbildung? Kannst du dich darüber auch freuen?
Hm, hast du Ideen, womit es zusammenhängen könnte, dass du deine Gefühle gerade so wenig kontrollieren kannst? Schließlich hat das ja schonmal gut geklappt, oder? Wie hast du das denn mit der Gefühls- oder eher Impulskontrolle in der Vergangenheit hinbekommen?
So, genug gefragt... Eine gute Nacht wünscht dir
bke-Lorenz
Hi Paddy,
schön, dass du so offen bist und auch das Positive benennst, auch wenn's vielleicht viel verlangt ist in deiner schwierigen Situation gerade👍! Sich erdrückt fühlen ein sehr unangenehmes Gefühl. Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du unter den Bewohnern und Bewohnerinnen eine Art Chef-Rolle, obwohl du das eigentlich gar nicht möchstest bzw. beabsichtigst. Wie kann ich mir das im Alltag in der Wohngruppe vorstellen? Was machst du, damit alle wie auf Eierschalen um dich herum gehen?
Prüfungen hinter dich gebracht 😀- alles fertig, worin wurdest du geprüft, Schulabschluss, Ausbildung? Kannst du dich darüber auch freuen?
Hm, hast du Ideen, womit es zusammenhängen könnte, dass du deine Gefühle gerade so wenig kontrollieren kannst? Schließlich hat das ja schonmal gut geklappt, oder? Wie hast du das denn mit der Gefühls- oder eher Impulskontrolle in der Vergangenheit hinbekommen?
So, genug gefragt... Eine gute Nacht wünscht dir
bke-Lorenz
Naja, ich habe eben viel Betreuer Rolle eingenommen. Fragen beantworten, bei den Hausaufgaben helfen und alles was halt sonst noch so angefallen ist. Noch dazu bin ich die älteste in der Gruppe.
Dadurch waren/sind immer alle sehr darauf bedacht gewesen, es mir recht zu machen, mir zu gefallen.
Und irgendwann hab ich dass dann eben einfach akzeptiert.
Ich habe jetzt meinen kaufmännischen realschulabschluss gemacht (in allen Fächern mit einer 1 abgeschlossen).
Ich habe extrem hohe Erwartungen an mich selbst, und irgendwie freue ich mich garnicht darüber dass es so gut gelaufen ist. Einfach nur eine Sache die ich von meiner liste streichen kann.
Als ich in meiner jetzigen Wohngruppe angekommen bin hat das mit der Gefühls und Impuls Kontrolle eigentlich garnicht wirklich geklappt.
Hier hab ich das ein wenig erlernen können. (wobei ich nicht sagen kann ob das hier so der richtige Weg war. Ich bin ziemlich nervös wegen meiner Hausleitung, die auch hier im schichtdienst arbeitet. Wenn man bei ihr nicht spult wird man ziemlich schnell angeschrien. Das kann ich garnicht, da schaltet bei mir alles sofort auf rot)
Ich denke dass das nicht mehr klappt hängt auch damit zusammen dass ich mir eben auch wünsche eine "richtige" Familie zu haben, bei ihnen wohnen zu können. Die zwei Wochen waren ganz okay, klammert man ein paar sachen aus.
Diese ganzen Faktoren führen eben dann gerade zu meiner jetzigen Situation.
Hi Paddy,
schön, dass du so offen bist und auch das Positive benennst, auch wenn's vielleicht viel verlangt ist in deiner schwierigen Situation gerade👍! Sich erdrückt fühlen ein sehr unangenehmes Gefühl. Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du unter den Bewohnern und Bewohnerinnen eine Art Chef-Rolle, obwohl du das eigentlich gar nicht möchstest bzw. beabsichtigst. Wie kann ich mir das im Alltag in der Wohngruppe vorstellen? Was machst du, damit alle wie auf Eierschalen um dich herum gehen?
Prüfungen hinter dich gebracht 😀- alles fertig, worin wurdest du geprüft, Schulabschluss, Ausbildung? Kannst du dich darüber auch freuen?
Hm, hast du Ideen, womit es zusammenhängen könnte, dass du deine Gefühle gerade so wenig kontrollieren kannst? Schließlich hat das ja schonmal gut geklappt, oder? Wie hast du das denn mit der Gefühls- oder eher Impulskontrolle in der Vergangenheit hinbekommen?
So, genug gefragt... Eine gute Nacht wünscht dir
bke-Lorenz
Hallo Paddy6700,
wenn ich das richtig sehe, hast du gerade erst zu uns gefunden und bist neu hier im Jugendforum 😊. Mein Nickname ist bke-Lorenz und ich heiße dich im Namen des gesamten Moderations-Teams herzlich willkommen! Offensichtlich hast du bereits eine ganze Menge Erfahrung mit der Jugendhilfe, insbesondere im stationären Bereich. Mit guten und schlechten Phasen wir mir scheint -nicht selten so bei länger andauernden Jugendhilfe-Verläufen. 3 Jahre Wohngruppe, da könntest du bestimmt mit deinen vielen Erfahrungen einen Ratgeber oder ein Handbuch für Neulinge in der Jugendhilfe schreiben, was meinst du😇...
Klar, wenn Mitbewohner, mit denen man sich gut verstanden hat, die Gruppe verlassen (was natürlich ganz normal ist) kann das schon die Atmosphäre verändern. Sag mal, kann es sein, dass dich dein unfaires Verhalten den anderen gegenüber neben den zwei Wochen "Straf-Zuhause" auch einen Schritt weiter gebracht hat? Also die Türen für einen Wechsel in ein betreutes Jugendwohnen geöffnet hat? Den Weg in eine vermutlich wesentlich offenere und selbständigere Wohnform? Nur mal so eine Frage am Rande...
Dass das eine Weile dauern kann, ist nicht unwahrscheinlich, die Mühlen der Jugendhilfe mahlen oft langsam, gleichzeitig kann's auch mal ruck-zuck gehen, wenn jemand unerwartet irgendwo abbricht oder raus muss. Kennst du wahrscheinlich. Also Hoffnung und Zuversicht lohnen sich meines Erachtens durchaus.
Du fragst, was du machen kannst. Um die Zeit gut zu überstehen, vermute ich. Sag mal, kostet dich das unfaire Verhalten, ich nenne es mal "Stänkern", viel Energie und wie ist es um Preis/Leistung dabei bestellt. Was kommt Positives dabei rüber für dich. Möglicherweise lohnt es sich, zuerst einmal zu schauen, welchen Nutzen das für dich hat und was dir davon gut tut. Lass uns das mal wissen und schauen, was die anderen User*innen für dich auf Lager haben an Tipps.
Wünsche dir einen guten Austausch hier 🍀+ viele Grüße,
bke-Lorenz
Erstmal, vielen dank für die nette antwort!
Bei mir stand das betreute jugendwohnen schon länger im raum, aber durch die zwei Wochen zuhause ist mir noch einmal klarer geworden dass ich das auch wirklich jetzt möchte.
In dem Sinne hatte es schon einen positiven Effekt.
Mir fällt es schwer bei der ganzen Sache positiv zu bleiben. Ich habe das Gefühl das ich hier förmlich erdrückt werde. Ich weiß nicht wie lange ich das aushalte bevor es wieder zu einem riesen Krach kommt.
Durch mein Verhalten haben praktisch alle Rücksicht auf mich genommen. Ich habe das nicht bewusst gemacht, das kam ganz schleichend (wobei mir meine Betreuer sagen ich hätte das absichtlich gemacht) . Wir hatten extremen Betreuer Mangel und ich hatte oft das Gefühl "einspringen" zu müssen.
Nachdem diese Situation sich emstapnnt hat, hat aber trotzdem jeder weiter so Rücksicht auf mich genommen. Mich über den Rest der Gruppe gestellt.
Und irgendwann wurde das eben zur Normalität.
Ich hasse es selber wenn jeder um mich herum auf eierschalen gehen "muss". Das hatte ich auch schon öfters mit meinen Betreuern besprochen. Trotzdem hat sich da dann nichts geändert.
Und irgendwann gewöhnt man sich daran. Ich hab jetzt auch meine Prüfungen hinter mich gebracht, deswegen wurde auch Rücksicht von meinen Betreuern auf mich genommen.
Jetzt ist irgendwie alles ziemlich schlimm für mich.
Ich kann meine Gefühle nicht mehr sortieren, und ich möchte eigentlich am liebsten sofort in das jugendwohnen.
Eigentlich wurde mir in Aussicht gestellt dass ich nach den Sommerferien in ein jugendwohnen kommen könnte von meiner wohngruppe. Das kommt jetzt aber doch nicht so schnell zu stande.
Und wie gesagt, da jugendwohnen kann eben ewig dauern...
Irgendwie vermiss ich aber auch meine Familie, und ganz besonders meinen Hund. Es ist alles so kompliziert geworden....
Hallo Paddy6700,
wenn ich das richtig sehe, hast du gerade erst zu uns gefunden und bist neu hier im Jugendforum 😊. Mein Nickname ist bke-Lorenz und ich heiße dich im Namen des gesamten Moderations-Teams herzlich willkommen! Offensichtlich hast du bereits eine ganze Menge Erfahrung mit der Jugendhilfe, insbesondere im stationären Bereich. Mit guten und schlechten Phasen wir mir scheint -nicht selten so bei länger andauernden Jugendhilfe-Verläufen. 3 Jahre Wohngruppe, da könntest du bestimmt mit deinen vielen Erfahrungen einen Ratgeber oder ein Handbuch für Neulinge in der Jugendhilfe schreiben, was meinst du😇...
Klar, wenn Mitbewohner, mit denen man sich gut verstanden hat, die Gruppe verlassen (was natürlich ganz normal ist) kann das schon die Atmosphäre verändern. Sag mal, kann es sein, dass dich dein unfaires Verhalten den anderen gegenüber neben den zwei Wochen "Straf-Zuhause" auch einen Schritt weiter gebracht hat? Also die Türen für einen Wechsel in ein betreutes Jugendwohnen geöffnet hat? Den Weg in eine vermutlich wesentlich offenere und selbständigere Wohnform? Nur mal so eine Frage am Rande...
Dass das eine Weile dauern kann, ist nicht unwahrscheinlich, die Mühlen der Jugendhilfe mahlen oft langsam, gleichzeitig kann's auch mal ruck-zuck gehen, wenn jemand unerwartet irgendwo abbricht oder raus muss. Kennst du wahrscheinlich. Also Hoffnung und Zuversicht lohnen sich meines Erachtens durchaus.
Du fragst, was du machen kannst. Um die Zeit gut zu überstehen, vermute ich. Sag mal, kostet dich das unfaire Verhalten, ich nenne es mal "Stänkern", viel Energie und wie ist es um Preis/Leistung dabei bestellt. Was kommt Positives dabei rüber für dich. Möglicherweise lohnt es sich, zuerst einmal zu schauen, welchen Nutzen das für dich hat und was dir davon gut tut. Lass uns das mal wissen und schauen, was die anderen User*innen für dich auf Lager haben an Tipps.
Wünsche dir einen guten Austausch hier 🍀+ viele Grüße,
bke-Lorenz